Fastenaktion-Projekt der Pfarrei Arbon 2025

Früher haben wir einfach unser Fastenopfersäcklein zur Kirche gebracht – das war unser Opfer für Arme irgendwo auf der Welt. Heute kennen viele die Fastenzeit gar nicht mehr, sie geht an ihnen vorbei. Als christliche Gemeinde fühlen wir uns verpflichtet, Not zu lindern und einen Beitrag zu leisten, dass Menschen ihre Situation verbessern können. In diesem Jahr unterstützen wir ein Projekt auf den Philippinen. Es ist wichtig, dass wir nicht anonym spenden, ohne uns dafür zu interessieren, welche Probleme die einfachen Philippinos auf dem Land haben. Und damit auch einem weit verbreiteten Vorurteil entgegenzutreten, dass unsere Spende sowieso nicht an die richtige Adresse kommt, sondern in korrupten Säcken verschwindet. Wer sich diesem Urteil anschliesst, möge die Bilanz der Hilfswerke einmal anschauen; jeder Franken ist ausgewiesen!
Die Philippinen sind weit weg und uns damit nicht vertraut. Das Land hat fast 120 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner, deutlich mehr als Deutschland. Flächenmässig sind die Philippinen fast achtmal grösser als die Schweiz. Durch die Spanier kolonialisiert sind darum 92% Philippinos katholisch; die Lebenserwartung mit 72 Jahren ist auch relativ hoch (Schweiz 84 Jahre), ebenso die Alphabetisierung, 96%. Als Staatsform gilt eine präsidiale Republik – also wohl kein armes Entwicklungsland. Die Probleme tauchen erst auf, wenn man genauer hinsieht.
Allgemeine Probleme
Die Menschenrechte werden auf den Philippinen immer wieder missachtet, wer sich dagegen wehrt, wird verfolgt, auch Teile der Kirche sind davon nicht ausgenommen. Dazu kommen die allgemeinen Probleme in diesen Ländern: Naturkatastrophen wie Taifune – darauf sind die Menschen nicht vorbereitet und können nicht reagieren, wie es nötig wäre.
Hilfsprojekt Yapak
Dieses Projekt wird im Osten auf der Insel Luzon durchgeführt. Yapak heisst auf Deutsch «In den Fussstapfen Gottes». Rund 300 christliche Basisgemeinden in sechs Pfarreien wollen die Bevölkerung der Provinz Aurora unterstützen, damit die wirtschaftliche und soziale Sicherheit besser gesichert werden kann.
Hilfsschritte
Yapak bildet Leute aus den Gemeinden zu LeiterInnen aus und will so die Entwicklung der Region nachhaltig sichern. Weiter werden Anbaumethoden gefördert, die der Klimaerwärmung besser widerstehen können. Auch ganz einfache Formen
werden gepflegt: Familiengärten sollen den Anbau einer gesunden und nachhaltigen Ernährung fördern. Das Gesundheitssystem in diesen Ländern ist mangelhaft; damit die Menschen eine entsprechende Betreuung erhalten, wird auf den Anbau von Medizinpflanzen zurückgegriffen, um traditionelle Heilmethoden zu erhalten. Und immer geht es in diesen Ländern auch um Bildung: All jene, die ihre Rechte nicht kennen und darum ausgenützt werden können, erhalten in Workshops die Informationen, die sie befähigen, die Rechte der indigenen (einheimischen) Gemeinschaften einzufordern. Diese Informationen sind mit entsprechenden Fotos während der Fastenzeit auf Stelltafeln in der Kirche hinten zu sehen. Ich hoffe, dass mit diesem näheren Blick unsere Bereitschaft zur Hilfe noch gestärkt wird.