Geschichte der Pfarrei Arbon
Haben Sie gewusst, dass Arbon einmal fast Bischofssitz geworden wäre statt Konstanz, aber dann fast tausend Jahre in bischöflichem Besitz war? Und dass Kolumban und Gallus als Missionare Tempel von Göttern in Brand gesteckt und Götterbilder zerstört haben? Und dass von 1138 bis 1165 mit Hermann von Arbon ein Einheimischer einmal Bischof von Konstanz war? Habt Ihr gewusst, dass Obervögte aus Süddeutschland und aus der Innerschweiz Steuern in die eigenen Taschen abzweigten und darum bei ihrer Rückkehr «Thurgauer Langfinger» genannt wurden – und nachher dann den Thurgauern die langen Finger angedichtet wurden? Haben Sie gewusst, dass es in Arbon kurz nach der Reformation neben 180 evangelischen nur noch 15 katholische Haushalte gab? Und dass es im 18. Jahrhundert in der Martinskirche einen paritätischen Taufstein mit einem katholischen und einem reformierten Wasserbecken gab? Habt Ihr gewusst, dass die Frau des katholischen Stadtammanns Schlappritz irrtümlich auf dem evangelischen Teil des Friedhofs begraben wurde – was heftige Diskussionen ausgelöst hat? Haben Sie gewusst, dass Arbon erst seit 1829 zum Bistum Basel gehört? Und dass der beliebte evangelische Pfarrer Thomas Bornhauser zusammen mit seinem katholischen Amtskollegen Jakob Josef König 1833 die Aufhebung der konfessionell getrennten Schulen erwirkte und auch 1833 die Sekundarschule Arbon gegründet hat? Habt Ihr gewusst, dass der Unternehmer Adolph Saurer 1918 die katholische und die evangelische Kirchgemeinde zu einer vertraglichen Lösung gezwungen hat und so den Bau der Berglikirche ermöglichte?
Das und vieles mehr erfuhren mehr als 50 Zuhörende über die Pfarreigeschichte Arbon; und die Karten auf den Tischen mit Aufzeichnungen aus früheren Pfarrblättern ergänzten die Informationen noch weiter. Wie immer klang der Nachmittag mit Kaffee und Süssigkeiten gemütlich aus.