Die
Hochzeit
Für den schönsten Tag im Leben
Willst du mich heiraten?
Wenn wir diese Frage einander stellen und mit JA beantworten, ist klar: da lieben sich zwei Menschen. Und diese Liebe ist so gross, dass sie bereit sind von da an gemeinsam durchs Leben zu gehen. Sie wollen alle Freude miteinander teilen, traurige und schwierige Momente zusammen ertragen und füreinander da sein. Vor allem wollen sie aber eins – sich gegenseitig die Liebe zueinander versprechen und ihre Beziehung besiegeln.
Es ist wohl einer der schönsten Momente, zu hören und zu spüren, so von jemand anderem geliebt zu sein. Denn in uns Menschen wohnt die tiefe Sehnsucht nach Partnerschaft. Wir Menschen sind nicht gerne allein. Wir wollen jemanden, der an unserer Seite ist. Das wusste schon Gott, der dem ersten Menschen in der Paradieserzählung die Frau zur Seite stellte (Gen 2,22-23).
Das Sakrament der Ehe
Eine Partnerschaft in gegenseitiger Unterstützung, Treue und Liebe ist etwas vom Wertvollsten, das wir im Leben erfahren und finden können.
Für die katholische Kirche ist ein solcher Lebensbund etwas heiliges, wertvolles und kostbares. Deshalb spricht sie vom Sakrament der Ehe. In der kirchlichen Trauung erklären die Braut und Bräutigam in aller Öffentlichkeit den Willen, ihr restliches Leben gemeinsam verbringen zu wollen – in guten, wie in schweren Zeiten. Eine solche Bekundung ist nicht selbstverständlich und auch nicht immer leicht.
Deshalb verspricht Gott diesen beiden seinen Segen. Mehr noch: Er bietet sich an als Dritter im Bunde diesen Weg der Ehe mitzugehen – als Freund, Helfer und treuer Begleiter geht er gemeinsam mit den Ehepartnern diesen Weg. Er will mithelfen, dass das Vertrauen, die Liebe und Treue in der Ehe wachsen können und ein Leben lang Bestand haben.
Wichtiges
auf dem Weg
zur Hochzeit
Die drei Landeskirchen in der Schweiz gehen davon aus, dass die Liebe zwischen Mann und Frau der Grund für eine Ehe ist.
Die kirchliche Trauung ist nicht nur ein Versprechen der Brautleute zu einander, sondern hat auch einen religiösen Charakter. Denn die Ehe soll für sie selbst und für die Mitmenschen ein sichtbares Zeichen der Liebe Gottes sein. Dazu bekennen sie sich in aller Öffentlichkeit.
Mit der Eheschliessung steht eine Partnerschaft auf einer neuen rechtlichen Grundlage, was ihr eine grössere Verbindlichkeit verleiht.
In der kirchlichen Trauung bringt das Paar zum Ausdruck, dass es zum Gelingen der Ehe auf die Hilfe Gottes, seinen Segen über die Beziehung und die Unterstützung durch Verwandte, Bekannte und der Gemeinde angewiesen ist.
Wer heiratet, sucht nach einer Beziehung voll gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Die Eheleute wollen sich auf dieser Grundlage als Individuen und als Paar entfalten. Aber wir wissen auch, wie zerbrechlich Beziehungen sind und wie leicht sie sich verändern können.
Deshalb bitten die Brautpaare bei der kirchlichen Trauung um den Segen Gottes und vertrauen darauf, dass er sie in ihrem ehelichen Zusammenleben begleitet.
Die zivile Trauung geht vor. In der Schweiz können nur Paare kirchlich getraut werden, die ihre Ehe bereits auf dem Zivilstandesamt geschlossen haben. Die Pfarrperson, welche die Trauung leitet, ist verpflichtet, zuvor das Dokument des Standesamtes (Familienbüchlein) einzusehen.
Ausserdem brauchen Sie folgende Dokumente für die Anmeldung zur katholischen Trauung:
- Ein Datum: Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie sich frühzeitig bei uns melden, wenn Sie heiraten möchten. Zum einen, weil kurzfristige Trauungen in unserer Pfarrei oft aus Termingründen schwierig sind. Und zum anderen, weil auch der organisatorische Vorlauf mit den Dokumenten und Gesprächen etwas Zeit braucht.
- Taufschein/Ledigenstandsnachweis:
- Katholische Partner
brauchen einen Taufschein. Diesen bekommen Sie bei dem Pfarramt, in dem Sie jeweils getauft worden sind. Dabei handelt es sich um einen aktuellen Auszug aus dem Taufbuch, in der die Taufpfarrei mit Firmdatum und der Ledigenstatus vermerkt sind. Bitten Sie das Pfarramt Ihrer Taufpfarrei, Ihnen den entsprechenden Taufschein zuzusenden und bringen Sie ihn zum Gespräch mit uns mit.
WICHTIG: Dieser darf zum Zeitpunkt der Eheschliessung nicht älter als 6 Monate sein. - Nichtkatholische Partner
benötigen sowohl einen Taufschein, als auch einen Ledigenstandsnachweis. Diesen können Sie normalerweise auf der Einwohnergemeinde beantragen.
- Katholische Partner
- Kopie des Ziviltrauscheines: Senden Sie uns bitte eine Kopie des Ziviltrauscheins nach der Ziviltrauung oder bringen Sie diese zur kirchlichen Trauung mit.
- Ehedokument: Dieses wird zusammen mit der zuständigen Person im Pfarramt des Wohnortes des/der katholischen Partners/ Partnerin ausgefüllt.
Mit einer konfessionsverbindenden Ehe sind Ehen gemeint, bei dem nur einer der beiden Ehepartner katholisch ist und der andere der evang.-reform. Landeskirche oder einer mit ihr verbundenen Kirchen/Gemeinschaften angehört.
Ein Grossteil der heute geschlossenen Ehen sind solche Ehen. Was es allerdings nicht gibt, sind sogenannte ökumenische Ehen. Entscheidend ist, wo sich die beiden Eheleute das Jawort geben.
- Nimmt eine katholische traubevollmächtigte Person das Jawort entgegen, ist es eine katholische Trauung, auch wenn ein/-e nichtkatholische/-r Seelsorger/-in bei der Feier mitwirkt.
- Nimmt ein/-e nichtkatholische/-r Seelsorger/-in das Jawort entgegen, und möchte das Paar dennoch auch nach katholischem Verständnis verheiratet sein, nimmt das Paar vorher Kontakt mit dem katholischen Pfarramt seines Wohnorts auf.
Interreligiöse Ehen (richtig: kultusverschiedene Ehen) gehören heute in der Schweiz zum Alltag. Brautpaare mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit (z. B. Muslim – Christin) heiraten aber meist nur zivil. Eine Ehe zwischen Katholiken und Angehörigen einer nichtchristlichen Religionsgemeinschaft kann ein Ort des Dialogs und der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung sein. Es ist aber auch mit Schwierigkeiten zu rechnen, deren sich beide bewusst sein sollten. Vor der Ehe sollte daher
- eine genaue Information über Glauben und religiöse Vorstellungen der Partner erfolgen.
- die gemeinsame Lebensgestaltung im spirituell-religiösen Bereich reflektiert werden.
- die Reaktionen der Verwandtschaft und Grossfamilie bedacht werden.
- eine Verständigung über die Frage der Kindererziehung erreicht werden.
Aus Sicht der katholischen Kirche ist die Ehe ein Sakrament. Daher ist es wichtig, dass die nichtchristliche, beziehungsweise nichtgetaufte Partei die Grundsätze der katholischen Ehe anerkennt. Eine Ehe muss aus der Perspektive aus Freiwilligkeit geschlossen werden. Auch die Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe muss anerkannt werden. Zudem gilt es zu versichern, dass die katholische Partei ihren Glauben frei ausüben kann.
Kindererziehung ist für die meisten Religionen wichtig. In einer kultusverschiedenen Ehe muss sich die katholische Partei um die katholische Taufe und Erziehung der Kinder bemühen. Sie ist aber nicht verpflichtet, deswegen die Ehe selbst aufs Spiel zu setzen. Hier gilt es also vor der Trauung diesbezüglich miteinander ins Gespräch zu kommen.
Eine religiöse Trauzeremonie, in der zwei Religionen gleichberechtigt berücksichtigt werden, ist nicht möglich. Die Kirchen ermutigen statt dessen die christlichen Partner, ihre Glaubensüberzeugung zu leben und diejenige des Gegenübers zu achten. Auf dieser Basis ist, wenn ein gemischt-religiöses Paar dies wünscht, auch eine christliche Trauung möglich. Die Achtung der anderen Religion kann in der Trauliturgie ausgedrückt werden und auch dadurch, dass ein Vertreter der anderen Religion mitwirkt.
Wenn Sie eine kultusverschiedene Ehe eingehen möchten, dann nehmen Sie bitte rechtzeitig Kontakt mit uns auf. So können wir Ihnen bei der Vorbereitung helfen und auch beraten.
Die Heirat ist oft ein erster Schritt hin zur Familiengründung oder es sind bereits Kinder da. Daher kommen manchmal bei der Hochzeit auch Fragen nach dem (späteren) religiösen Leben als Familie ins Blickfeld: In welcher Konfession respektive Religion sollen allenfalls die Kinder erzogen werden?
Wir ermutigen Sie als überzeugte Christen dafür einzutreten, dass Ihre Kinder in Ihrem eigenen Glauben getauft und erzogen werden. Dabei ist zu bedenken, dass die Entscheidung über Taufe und religiöse Erziehung Recht und Pflicht beider Eltern miteinander ist. Die Überzeugung des einen Partners darf die Ehegemeinschaft nicht gefährden. Daher ist es sinnvoll, dass Brautleute sich vor der Eheschliessung klar werden, in welcher kirchlichen Bindung sie ihre Kinder erziehen wollen. Entscheiden sollen sie letztlich nach ihrem Gewissen.
Dass heute viele Ehen geschieden werden, ist eine Realität, die nicht verdrängt werden soll. Beziehungskrisen und gescheiterte Partnerschaften sind keine Tabuthemen. Auch wir wissen um die Herausforderungen von Beziehungen und sind uns bewusst, dass sie – trotz grosser Anstrengungen und Bemühungen – zerbrechen können.
Uns ist es als Seelsorgende ein Anliegen, Ratsuchende zu begleiten. Wir möchten dabei helfen, schmerzhafte Erfahrungen zu verarbeiten, Vergebung zugesprochen zu bekommen und Neuanfänge zu wagen.
Das Thema Wiederverheiratung nach Scheidung wird aber konfessionell unterschiedlich beurteilt. Nach römisch-katholischer Auffassung ist die Ehe unauflöslich; darum gibt es im Grunde keine Scheidung. Eine kirchliche Hochzeit ist daher leider nicht möglich, wenn bereits einer der Eheleute verheiratet war. Da die kath. Kirche auch die Ehen anderer Konfessionen und Religionen achtet, gilt dies auch, wenn es sich um eine nichtkatholische Person handelt. Allerdings kann in solchen Fällen in einem kirchlichen Verfahren geprüft werden, ob diese vorherige Ehe nach katholischem Verständnis gültig geschlossen worden ist.
Vielleicht können Sie nicht kirchlich heiraten, weil ein Ehehindernis (z. B. Scheidung) besteht. Vielleicht wünschen Sie (noch) keine sakramentale Trauung, wollen aber dennoch den Segen Gottes für Ihre Partnerschaft erbitten. In diesem Fall können Sie die Form der Segensfeier wählen, die ebenfalls sehr feierlich und würdevoll gestaltet werden kann. Bitte nehmen Sie auch dafür Kontakt mit uns auf. Mit Ihnen zusammen bereiten wir die Segensfeier vor und feiern sie in würdigem und individuellem Rahmen.
Das "JA" zu einem gemeinsamen Leben ist eine besondere, schöne, aber auch nicht einfache Entscheidung. Deshalb macht es Sinn, sich auf diesen Schritt gut vorzubereiten. Einen Ehevorbereitungskurs können wir Ihnen hier daher nur empfehlen.
Hierbei geht es vor allem darum, sich Zeit füreinander zu nehmen und unterstützt von erfahrenen KursleiterInnen wichtige Fragen für die gemeinsame Zukunft zu stellen. Was brauchst du, was brauche ich, um glücklich zu sein? Wie stellen wir uns unsere Zukunft vor? Wie gehen wir mit den Stärken und Schwächen unserer Partner richtig um? Was hilft uns auch herausfordernde Situationen zu meistern? Was braucht es, dass eine Ehe auch nach den ersten Monaten lebendig bleibt, die gegenseitige Liebe wachsen kann und ein Leben lang immer wieder neu belebt wird?
Solche Fragen, verbunden mit Inputs zu Erkenntnissen der Sozialwissenschaft, zu Gesprächsführung und mit Raum für die Zeit zu Zweit werden immer wieder angeboten. Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter.