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Chorausflug vom 23. August 2025

Chorausflug vom 23. August 2025
Bildquelle: Cornelia Büchel
Chorausflug 2025 nach Disentis vom 23. August

Beim Engelplatz fehlten noch zwei Personen von der Liste. Unkompliziert holte sie die Busfahrerin Sonja in Frasnacht ab. Mit 27 Chormitgliedern und 6 Partnern fuhr der Käferbus dann Richtung Bündnerland. Mit ein paar Wolken noch, aber gegen das Ziel hin immer sonniger, so zeigte sich das Wetter, und schon die Fahrt durch das abwechslungsreiche Vorderrheintal wurde zum Erlebnis. Feine Fügerzöpfli und ein Kaffee im Bus gaben den richtigen Boden für das Morgenprogramm.

Kloster Disentis
Bei der Anfahrt in Disentis konnte man nur staunen, wie gross und imposant dieses Kloster am sonnenseitigen Hang thront. Bruder Martin, ein Benediktinermönch, nahm uns auf dem neuen Klosterplatz in Empfang und führte uns durch Teile des Klostergebäudes mit seiner uralten Geschichte. Schon im Gang waren Fundstücke wie der Engelskopf aus dem 8. Jh. und Fresken aus dem 15. Jh. zu sehen. Wir hörten in der St. Placius-Krypta mit dem Reliquienschrein von Sigisbert und Placius deren Geschichte und sahen die ausgegrabene Mauer der Unterkirche St. Martin. Disentis war eine Fürstabtei und wichtiger Pilgerort vor den Übergängen zu Lukmanier- und Oberalppass. Heute ist es immer noch eine Klosterschule mit 70 Angestellten für die ca. 150 Schüler und Schülerinnen, teils im Internat. Bruder Martin machte uns auf humorvolle Weise mit den wichtigsten Regeln des Benediktinerordens bekannt, welche für die heute 19 Mönche noch gelten. So liest z. B. während dem Essen immer jemand vor und die andern hören nur zu. Der schönste Teil der Anlage ist die renovierte Klosterkirche, die nach zwei Bränden im Tiroler-Spätbarock aufgebaut wurde. Mit ihrem Chorraum nach Norden und einer optimalen Theaterbeleuchtung ausgestattet, welche uns Bruder Martin mit dem Handy vorführt, ist diese Klosterkirche sehr imposant, aber stimmig. Wir durften auch die Anbetungskapelle betreten, die neu mit duftenden Hölzern im Boden und Bänken und mit bestickten Wandteppichen von Fra Silva ausgestattet wurde. Nach dem Einbau des Tabernakels wird der Raum auch zur Aufbahrung von verstorbenen Mönchen genutzt.

Mittagessen mit Pilger-Menü im Pilgersaal
Wir konnten noch einen Moment der Mittagshore der Mönche zuhören, bevor es zum Mittagessen im Pilgersaal Zeit wurde. Das 3-Gang Pilger-Menü entpuppte sich als wohlschmeckendes Mittagessen mit Dessert und stand keinem Restaurantessen nach. Zum Kaffee gesellte sich Werner Beer mit Josi zu uns, sie weilten in ihrem Ferienhaus in der Nähe und hatten von unserem Ausflug gehört.

Orgelführung durch Dieter Hubov
Zum Programm am Nachmittag führte uns unser Chordirigent und Organist über verschiedene Gänge und Treppen hoch zur Orgel. Leider war der WC-Besuch von zwei Paaren unbemerkt, und die vier Personen fanden die Empore nicht. Sie hörten aber von unten zu. Dieter hatte in dieser Kirche schon mehrmals Orgelkonzerte gegeben und konnte uns dieses wunderbare Instrument mit den vier Manualen kompetent erklären. Er führte die vielen Register vor und kannte auch die Geschichte der Orgel vom selben Orgelbauer wie dem der Horner Kirche von der Firma Gattringer aus Rorschach. Im Chorgestühl lauschten wir den zig Varianten der vielen Register dieser elektropneumatisch betriebenen Orgel. Dieter lockte dann aus dem Instrument in einem fulminanten Stück alles heraus, und zum Schluss der Führung sangen wir den Kanon «Dona nobis Pacem».

Outdoor- Programm zur Hängebrücke «La Pendenta»
Fast allen war es möglich bei einem gemütlichen Fussmarsch durch Disentis bis zur Kapelle «Sontga Gada» an den Rhein zu gelangen, wo man über die längste Hängebrücke des Kantons GR schaukelnd das andere Ufer erreichte. Die Aussicht auf die Berge und hinunter in die wilde Rheinschlucht waren ein Erlebnis. Einigen genügte aber der Besuch der alten Kapelle mit den Fresken der hl. Agatha.

Ausklang im «hölzernen Himmel» in Kriessern
Wieder zurück beim Kloster wartete der Bus. Während der Heimfahrt konnten wir die schönen Eindrücke des Tages und andere Themen miteinander austauschen und nochmals die schönen Dörfchen in der Surselva bewundern. Für ein kleines Vesper machte Sonja im Sternen Kriessern Halt, wo man uns in den «Hölzernen Himmel», einem gemütlichen Dachbodenraum mit sehr viel Scheunenflair hinaufschickte. Die ellenlangen reichhaltigen Plättli waren fast nicht zu bewältigen, die Reste wurden in Alu verpackt mitgenommen. Zum Schluss verabschiedete uns die Wirtin mit einem «Munggenpfupf», weil sie unsere Stimmen für ein Lied von
uns locken wollte – aber es war Zeit für die Heimfahrt! Präsident Kurt bedankte sich bei Sonja Käfer und den Büchels für den gelungenen Chorausflug.

Cornelia Büchel

Beitrag erstellt: 12. September 2025