Erntedank

Noah, der Held der Geschichte, erwartete nach der grossen Flut die Taube mit dem Ölzweig und der grosse Regenbogen erstrahlte am Himmel. Es ist erstaunlich, dass es diese Erzählung aus dem AT in jede Kinderbibel geschafft hat, ist es doch eine Geschichte, die Gott als zornig und wütend beschreibt, sogar so wütend, dass er seine ganze Schöpfung und alle Menschen zerstört, bis auf eben Noah und seine Familie und von jedem Tier ein Paar. Interessant ist das Gespräch zwischen Gott und Noah nach der Flut. Vor dem Bundesschluss mit dem Regenbogen übergibt Gott dem Menschen, wie beim ersten Schöpfungsbericht, wieder alle Tiere und die Natur. Doch ist er diesmal konkreter, denn er betont, dass der Mensch seinen Bruder nicht töten soll, denn er ist von Gottes Abbild geschaffen. Die Übergabe der Schöpfung mit dem Auftrag, sie zu behüten, und die Dankbarkeit über alles, was wir aus Gottes Hand empfangen, begleitete den Gottesdienst.
Neben Erntedank war an diesem Tag auch der Migrations-Sonntag und es war ein schönes Zeichen, dass Menschen, die fliehen mussten und in Arbon ein neues Zuhause gefunden haben, zu Besuch waren. Mit einer schönen Geste bedanken sie sich bei unserer Pfarrei für die Freundlichkeit und die Möglichkeit, hier zu wohnen. Die Frauen waren den ganzen Morgen damit beschäftigt, die «Speise des Noah» zu kochen, eine Süssspeise, die, so die Legende, aus den Resten gekocht wurde, welche die Frauen auf der Arche noch hatten. Diese Speise wird mit Nachbarn und Freunden geteilt. Dieser türkische Brauch bereicherte unseren Sonntag, und lange noch waren wir vor der Kirche miteinander im Gespräch.
Ein herzlicher Dank an alle, die mitgeholfen haben, dass aus diesem Tag ein schönes Erntedank-Fest geworden ist.