Gedanken des Präsidenten zum Jubiläum

Ist das Singen in einem Kirchenchor im Jahre 2024 noch zeitgemäss?

Einiges spricht dafür. Wenn ich meine Sängerkolleginnen und -kollegen frage, erzählen sie mir vom grossen Glücksgefühl, wenn sie nach einer Singprobe oder Aufführung nach Hause kommen. Das deckt sich mit meinen eigenen Beobachtungen. Gerne vergleiche ich das Singen mit dem Joggen. Manchmal macht es Mühe die Laufschuhe anzuziehen und es braucht Überwindung den Körper zu beschleunigen. Immer aber komme ich mit Freude über die erbrachte Leistung nach Hause. Ähnlich geht es mir beim Singen und ich sage dann jeweils: „Singen ist Jogging für meine Seele“.

Daneben ermöglicht der Chorgesang viele Sozialkontakte. Ich staune immer wieder, wie das Interesse an der Sache die Menschen zusammenschweisst. Besonders sichtbar war dies in den Jahren, als die Pandemie das Singen im Chor verunmöglichte. Ich vergesse nie mehr das Strahlen in den Augen unserer Sängerinnen und Sänger als wir uns mit Gesichtsmasken zu einem Treffen in der Kirche versammelten und unter Einhaltung der Abstände ein erstes „Musik und Worte“ für unseren Chor durchführen konnten.

Selbst aus medizinischer Sicht gibt es gute Gründe auch in der heutigen Zeit zu singen. Musizieren und dazu gehört auch der Gesang regt die Aktivität unseres Gehirns an. Forschende an der Universität Frankfurt haben herausgefunden, dass Singen das Immunsystem stärkt. Ebenso stellen Studien fest, dass Körper von Singenden Glückshormone ausschütten. Also macht Singen auch glücklich. Singen stärkt das Gemeinschaftsgefühl und sorgt für schöne Haut, weil durch das Bewegen der Gesichtsmuskulatur die Haut besser durchblutet wird.

Natürlich denken wir beim Singen nicht dauernd an diese positiven Nebenwirkungen. Wir geniessen es einfach und freuen uns auf die nächste Chorprobe oder Aufführung.

Unsere Stimmen im Kirchenraum erschallen zu lassen, begleitet von Orchester und Solisten sind Hühnerhautmomente, welche ich nur weiterempfehlen kann und zeitlos sind.