Skip to main content

Seniorenausflug am 4. September

Seniorenausflug am 4. September
Bildquelle: kath-arbon.ch
Beurons unvergessliche Heilige – Edith Stein

Zum Jahresausflug lud die Pfarrei die Senioren von Arbon und Steinebrunn ins nördliche Nachbarland ein. 46 liessen sich mit einiger Vorfreude auf das Ziel Beuron ein, das Sonja Käfer plante und kulinarisch wie gesellschaftlich mustergültig durchzog. Aber: Wünschte der deutsche Zoll von Sonja als Einfuhrbewilligung ein langes Vaterunser zu hören…?

Auswahl beim Klostereintritt
Diakon Matthias Rupper nutzte die zweistündige Hin- und Rückfahrt auch dafür, über das Klosterwesen und die bekanntesten Orden zu informieren. Wer von den Ausflüglern zählt jetzt nicht auf Anhieb auf: Benediktiner, Kapuziner, Franziskaner, Dominikaner, Zisterzienser und Jesuiten? Die Jesuiten gelten beim Kirchenvolk seit jeher als hochgebildete Klostermänner; sie stellten sich vor 500 Jahren der Reformation entgegen.

Im Auf und Ab der Geschichte
Beuron liegt in einer Senke der jungen Donau, im Gebiet zwischen Tuttlingen und Sigmaringen. Das Kloster ist vor 900 Jahren als Augustiner-Chorherrenstift (wie Kreuzlingen) gegründet worden, der benediktinischen Regel folgt das Kloster erst seit 160 Jahren. Die Kapelle im aegyptologischen Stil ging aus der Beuroner Kunstschule hervor. Die Kirche (ab 1732) wirkt stark barock. In ihrer langen Regierungszeit hielten Habsburger Kaiser und Hohenzoller Fürsten mehrmals ihre rettende Hand über den Mönchen. Obwohl heftige Gegner der Naziherrschaft, überstanden diese die braune Flut relativ ungestraft, weil klugerweise ein Lazarett für Hitlers verwundete Soldaten bei ihnen einquartiert wurde. Ein Mönch, der seit 60 Jahren zum Kloster gehört, informierte die Gruppe aus Arbon. Spannend, dass die heilige Teresa Benedicta, die jüdische Klosterfrau Edith Stein, vor 90 Jahren immer wieder in Beuron war. Sie habe sich da um 04 Uhr zum Morgengebet eingefunden und sei bis nach dem Nachtgebet in der Kirche geblieben. Edith Stein nannte Beuron den «Vorhof des Himmels». Sie wurde von ihrem eigenen Kloster zwar versteckt, von den Nazis aber aufgespürt und ins todbringende KZ verschleppt. Im christlichen, kultivierten Deutschland!

Den Blick nach vorne richten
«Lernen Sie unser Kloster kennen!» Die Beuroner laden dazu ein, einige Tage in der Erzabtei zu verbringen: «Tun Sie Ihrer Seele etwas Gutes und tanken Sie bei uns geistlich auf.» Die klösterliche Anlage ist mächtig, sie bot um 1930 300 Mönchen Platz und ist jetzt noch Heimat für 30 Ordensleute. Im Gästehaus finden Leute Aufnahme, die Ruhe, Reflektion und Spiritualität suchen. Wer wagt es? 

Hedy Züger

Bildquelle: kath-arbon.ch
Beitrag erstellt: 19. September 2024