Seniorennachmittag mit Vreni Rutishauser
Wie kommt eine Frau aus unserer Gegend dazu, sich in verschiedenen afrikanischen Ländern für die ärmsten Leute einzusetzen – ist das nicht ein Tropfen auf den heissen Stein? Für Vreni Rutishauser nicht.
Einen Berührungspunkt hatte sie durch Verwandte, die sich in Laos in einer Mission engagierten. Dazu kamen die Nachrichten vom Bürgerkrieg 1994 in Ruanda mit fast einer Million Toten. Dieses Trauma wirkt heute noch nach, darum ist die Nennung der Kriegsparteien Hutu und Tutsi verboten. Ein Probebesuch führte 2007 zum ersten Einsatz, in kleinen Gruppen und durch Einheimische begleitet. Seither ist «Food for the Hungry/Schweiz» vor allem in vier Ländern aktiv, im Kongo, in Uganda, Burundi und Ruanda. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind die Landwirtschaft, die Bildung und das Gesundheitswesen. Aber nicht die politische Situation hat Vreni Rutishauser dazu veranlasst, etwas zu unternehmen, sondern ein menschliches Bauchgefühl: «Da muss man doch helfen!» Zuallererst geht es diesen Menschen um die tägliche Nahrung für die Familie. In kleinen Schritten kann dies gelingen: Kinder züchten Kaninchen, mit dem Verkauf wird eine Ziege gekauft, die neu geborenen jungen Ziegen werden verteilt, später kommt ein Schwein dazu, es kostet
85 Franken, und am Schluss ergänzt eine Kuh diese Reihe, die zwar nur 8 Liter Milch liefert – im Vergleich zu einer afrikanischen Milchkuh mit 25 Liter Tagesleistung. Wenn eine Kuh verkauft werden kann, wird der
Erlös von 800 Franken auf die Familien der Genossenschaften aufgeteilt. Was die Situation in diesen Ländern sehr erschwert hat, ist der Mangel an Wasser; in den letzten Jahren ist viel weniger Regen gefallen
als in früheren Jahren – eine Folge der Klimaerwärmung. Darum ist ein Brunnen ein grosser Fortschritt für jedes Dorf auf dem Land. Angebaut werden die Produkte, die traditionell verwurzelt sind und unter diesen Bedingungen am meisten Ertrag bringen: Kochbananen, Bohnen, Maniok, Schwarztee, der Kaffee ist den Reichen und dem Export vorbehalten. Das Land gehört dem Staat, dieser verpachtet es dann – ob es immer gerecht zugeht, ist eine andere Frage. Die Gesundheitsversorgung ist in diesen Ländern ein Dauerproblem: Es gibt wohl vereinzelte Spitäler, aber ausser nötigen medizinischen Eingriffen sind die Menschen auf Selbstversorgung angewiesen. Das Durchschnittsalter beträgt nur 52 Jahre, es gibt wenig alte Leute. Malaria ist immer noch nicht überwunden, und Corona brachte vielen Leuten zusätzlich grosse Sorgen. Wenn sich etwas ändern soll, ist die Bildung enorm wichtig. So hat es «Food for the Hungry/Schweiz» geschafft, solide Schulhäuser zu bauen anstatt der löchrigen Lehmhütten. Das Hilfswerk ist schon in einigen Kantonen vertreten. So ist ein Netz entstanden – das sind Kirchgemeinden, Schulen, andere Gruppen und auch Einzelpersonen. Vreni Rutishauser schafft es darum immer wieder, in kurzer Zeit das nötige Geld für ein dringendes Hilfsprojekt zusammenzubringen – auch für sie wie ein Wunder und die Ermutigung weiterzumachen. Und alle waren wir beeindruckt vom Mut und vom Optimismus, den Vreni Rutishauser für ihr Herzensanliegen ausstrahlt!
85 Franken, und am Schluss ergänzt eine Kuh diese Reihe, die zwar nur 8 Liter Milch liefert – im Vergleich zu einer afrikanischen Milchkuh mit 25 Liter Tagesleistung. Wenn eine Kuh verkauft werden kann, wird der
Erlös von 800 Franken auf die Familien der Genossenschaften aufgeteilt. Was die Situation in diesen Ländern sehr erschwert hat, ist der Mangel an Wasser; in den letzten Jahren ist viel weniger Regen gefallen
als in früheren Jahren – eine Folge der Klimaerwärmung. Darum ist ein Brunnen ein grosser Fortschritt für jedes Dorf auf dem Land. Angebaut werden die Produkte, die traditionell verwurzelt sind und unter diesen Bedingungen am meisten Ertrag bringen: Kochbananen, Bohnen, Maniok, Schwarztee, der Kaffee ist den Reichen und dem Export vorbehalten. Das Land gehört dem Staat, dieser verpachtet es dann – ob es immer gerecht zugeht, ist eine andere Frage. Die Gesundheitsversorgung ist in diesen Ländern ein Dauerproblem: Es gibt wohl vereinzelte Spitäler, aber ausser nötigen medizinischen Eingriffen sind die Menschen auf Selbstversorgung angewiesen. Das Durchschnittsalter beträgt nur 52 Jahre, es gibt wenig alte Leute. Malaria ist immer noch nicht überwunden, und Corona brachte vielen Leuten zusätzlich grosse Sorgen. Wenn sich etwas ändern soll, ist die Bildung enorm wichtig. So hat es «Food for the Hungry/Schweiz» geschafft, solide Schulhäuser zu bauen anstatt der löchrigen Lehmhütten. Das Hilfswerk ist schon in einigen Kantonen vertreten. So ist ein Netz entstanden – das sind Kirchgemeinden, Schulen, andere Gruppen und auch Einzelpersonen. Vreni Rutishauser schafft es darum immer wieder, in kurzer Zeit das nötige Geld für ein dringendes Hilfsprojekt zusammenzubringen – auch für sie wie ein Wunder und die Ermutigung weiterzumachen. Und alle waren wir beeindruckt vom Mut und vom Optimismus, den Vreni Rutishauser für ihr Herzensanliegen ausstrahlt!
Matthias Rupper
Beitrag erstellt: 14. Februar 2023