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Tauferinnerung der Erstkommunionkinder

Tauferinnerung der Erstkommunionkinder
Viele schöne Erinnerungen kamen am Samstagabend zusammen, als die diesjährigen Erstkommunionkinder die Fotos von ihrer eigenen Taufe in die Kirche brachten.

Form eines Wassertropfens hingen sie am Taufstein und erinnerten an den Moment der Tauffeier. Im Religionsunterricht beschäftigten sich die Kinder in den letzten Wochen intensiv mit dem Sakrament der Taufe, lernten die einzelnen Riten und natürlich die Geschichte kennen, als Jesus selbst getauft wurde. Auch zu Hause wurde fleissig über die Taufe gesprochen und die Eltern waren mit ihren Kindern eingeladen, sich über das Geheimnis der Taufe zu informieren und zu vertiefen. Im Gottesdienst, den die Kinder durch ihren Gesang und auch das Vorbeten mitgestaltet haben, war der Höhepunkt, dass die Kinder ihre Taufkerze am Osterlicht entzündet und den Glauben bekannt haben.

Hintergrund
Doch warum gehört die Tauferinnerung eigentlich untrennbar zur Erstkommunion? Der Grund dafür geht bis weit hinein in die Urkirche, in die ersten Jahrhunderte des Christentums. Im Ursprung war die Taufe ein Sakrament, das nur nach intensiver Vorbereitung der Taufbewerber gespendet wurde und nur an Erwachsene, die aus fester Überzeugung Christ werden wollten. Als aus dem Christentum Staatsreligion wurde und sich ganze Familien taufen liessen, wurden auch die Kinder mit zur Taufe gebracht. Voraussetzung dafür, dass Kinder getauft wurden, war, dass die Eltern versprachen, die Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. Die Eltern übernahmen das «Ja» zu Glauben für ihre Kinder voraus. Mit der Kindertaufe wurde das Initiationssakrament, Taufe, Firmung und Kommunion auseinandergenommen und über die Kindheit verteilt: die Taufe für Babys, die Kommunion für Kinder, die mit ihrem Verstand «Symbole» verstehen können (ca. 9–10 Jahre) und die Firmung, die dann vom Bischof gespendet wurde.

Dieses System haben wir heute noch. Eltern, die ihr Kind zur Taufe bringen, versprechen, ihren Kindern den Glauben vorzuleben und sie den Glauben zu lehren. Wenn die Kinder dann zur Erstkommunion gehen, können sie das «Ja», das ihre Eltern einmal gegeben haben, auf ihre kindliche Weise selber sprechen. Die Tauferinnerung kann für uns Christen immer wieder ein wichtiger Moment sein. Es ist ein sich Besinnen auf die Wirklichkeit des Glaubens, in dem wir stehen, dass unser Glaube an Christus uns mit hinein nimmt in die Erlösung und die Gotteskindschaft. Es ist das persönliche und entschiedene «Ja» zum Leben mit Gott und Christus und dem Heiligen Geist und der Ausdruck des Willens sich an den Geboten Gottes und seiner Barmherzigkeit auszurichten.

Simone Zierof
Beitrag erstellt: 23. Januar 2023