Er trägt den gleichen Vornamen wie der Präsident seiner Heimat: Wolodymyr Hruza, ukrainisch griechisch-katholischer Bischof von Lemberg-Ukraine.
Kürzlich legte er die lange Reise in die Schweiz im Auto zurück, um der ukrainisch-schweizerischen Wallfahrt in der Klosterkirche Maria Einsiedeln vorzustehen. Der Anlass, ein Pontifikalamt und ein nachkirchliches Treffen, war von «Kirche in Not» einberufen worden. «Kirche in Not» hilft derzeit an vielen Schadenplätzen – verlässlich!
Am nachkirchlichen Podium informierten direkt Betroffene, welche Verantwortung tragen, über die Situation, ihre Erfahrungen. Bischof Hruza selber, der in seinem Haus Leute aufnahm, die im Krieg einfach alles verloren haben, Obdach, Hab und Gut, stellte fest: «Die Menschen haben Vertrauen in die Kirche» sowie: «Wir Ukrainer wollen gar nicht kämpfen, wir wollen uns nur verteidigen – und in Freiheit leben.»
Arbon und weitere Thurgauer Pfarreien waren, wie sich zeigte, in Einsiedeln recht gut vertreten. Diesen Zuhörern war zuvor selbst mit seitenlangen Zeitungsartikeln nie so verdeutlicht worden wie an dieser Wallfahrt, was die Russen anrichten. Massaker und Zerstörung sind einfach nur grauenhaft. Besonders liessen auch die Bedeutung der offensichtlich gut funktionierenden Kirche und das Vertrauen in ihre Leitung nachdenklich werden. Das weckt eigene Erinnerungen. Es ist genau wie vor 40 Jahren in Polen. Die Geschichte wiederholt sich. Die Russen machen wieder Krieg und die Kirche macht wieder das Menschenmögliche.
Wir hier können nicht anders: Wir helfen – und hoffen, dass wir nie drankommen.
Beitrag erstellt: 09. Juni 2023