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Halbzeit

29. Februar 2024
Haben Sie es schon gemerkt? Mit der 1. Märzwoche befinden wir uns in der Halbzeit unserer 40tägigen Fastenzeit.

Die erste Hälfte unseres Weges mit Ostern als Ziel liegt also bald bereits hinter uns.

Halbzeit. Vielleicht müssen Sie bei diesem Begriff ja auch spontan an Fussballspiele denken. Mir jedenfalls ging es so beim Schreiben dieses Textes. Und da ist mir aufgefallen, dass der Blick auf die Halbzeitpause beim Fussball auch uns ein paar Gedanken mit auf den Weg geben kann.

Denn was passiert denn da, wenn die Mannschaft nach 45 Minuten auf dem Feld in die Garderobe zurückkommt? Es wird das Spielsystem analysiert und Schwächen in der Verteidigung oder im Angriff besprochen. Zusammen mit dem Trainer wird angeschaut, ob das, was man sich für den spielerischen Gegner an Strategien vorgenommen hat, aufgegangen ist, oder nicht? Mit Blick auf den ersehnten Sieg am Ende kann es so also auch vorkommen, dass umgestellt wird, andere Personen eingewechselt werden müssen oder eine neue Strategie aufs Feld kommt. Vor allem für die Mannschaft, die aktuell hinten liegt hat die Halbzeit deshalb enorm hohe Bedeutung. Denn es ist die Chance, in der zweiten Hälfte den Spielverlauf noch einmal zu ändern, Versäumtes aufzuholen und doch noch den Sieg zu erringen.

Auf den ersten Blick hat es die führende Mannschaft hier leichter. Aber siegessicher dürfen gerade sie sich nicht fühlen. Denn sonst passieren leichtsinnige Fehler, sie werden unachtsam oder können sich vom Gegner überrumpeln lassen. Das
Spiel ist eben erst dann gewonnen, wenn die 90 Minuten vorbei sind. Ich kann mir gut vorstellen, wie hoch emotional es dann dabei zu- und hergehen kann, vor allem, wenn der Trainer die Mannschaft noch einmal motiviert, oder ihnen auch klar ins Gewissen redet. Er schwört die Truppe noch einmal ein das Spiel ernst zu nehmen und ihr Bestes zu geben. «Dranbleiben und nicht nachlässig werden!», so tönt es wohl immer wieder von den Trainern.

Halbzeit. Mit Blick auf unsere Fastenzeit ist es also auch ein guter Moment, noch einmal innezuhalten und sich zu fragen: Wo stehe ich gerade aktuell in meiner persönlichen Vorbereitung auf Ostern? Mit wieviel Aufmerksamkeit und Einsatz bin ich
bei der Sache? Bin ich fokussiert auf das Ziel, nämlich Gott wieder näher zu kommen? Es kann auch sein, dass ich etwas an meinen Vorhaben oder meiner Strategie anpassen muss, weil ich nicht wirklich vorwärtskomme. Aber möglicherweise geht es mir ja auch so, wie den führenden Mannschaften im Fussball: ich bin mir so sicher, dass ich auf der Zielgeraden bin und den richtigen Weg eingeschlagen habe, dass ich nicht mehr achtsam bin und die nötige Ernsthaftigkeit vergesse.

Gehen wir in diesen Tagen für uns die Halbzeitpause! Überprüfen wir die Art, wie wir persönlich unsere Fastenzeit als Umkehr auf Gottes Wege, oder besser, als Rückkehr in seine Arme gestalten. Und lassen wir uns dabei von Gott selbst noch einmal einen Motivationsschub geben. «Dranbleiben und nicht nachlässig werden!», ruft er uns heute zu. Also dann: starten wir hochmotiviert und mit Jesus Christus vor Augen in die zweite Hälfte. 

Tobias Zierof