Skip to main content

Salz und Licht, dein Einfluss für diese Welt!

12. Januar 2024
«Was kann ich schon verändern?»

Manchmal höre ich diesen Satz in Gesprächen und manchmal denke ich ihn sogar selber: «Was kann ich schon tun?»

Natürlich im Vergleich zu denen, die Macht und Einfluss haben, die an den grossen Hebeln der Welt sitzen, sind meine Möglichkeiten wirklich begrenzt. Aber deswegen gleich den Kopf in den Sand stecken, abwarten, resignieren? Jesus nimmt im Matthäusevangelium ganz klar Stellung dazu, wie er unseren Einfluss in dieser Welt sieht. Er unterscheidet nicht zwischen den scheinbar Grossen oder Kleinen. Jesus macht auch keine Kategorien oder setzt Grenzen an inneren oder äusseren Umständen. Denen, die ihm folgen, sagt er: «Ihr seid das Salz der Erde». Doch wozu ist Salz gut, wenn es seinen Geschmack verloren hat? Kann man es wieder brauchbar machen? Es wird weggeworfen und zertreten, wie etwas, das nichts wert ist. Ihr seid das Licht der Welt, wie eine Stadt auf dem Berg, die in der Nacht hell erstrahlt, damit alle es sehen können. Niemand versteckt ein Licht unter einem Gefäss. Er stellt es vielmehr auf einen Leuchter und lässt es für alle leuchten. «Genauso lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür preisen» (Matthäus 5, 13-16).

Was er damals den Jüngern als «Auftrag» gegeben hat, gilt genauso für uns heute. Zugegeben, das sind keine konkreten Vorschläge, nichts, was man schnell erledigen kann, doch ein Selbstverständnis und eine Haltung, die wir auch heute uns zu eigen machen sollten, denn es ist unsere Berufung in dieser Welt.

Was die Haltung angeht, dürfen wir unseren Einfluss, den wir in unserem Alltag nehmen können, nicht unterschätzen. Es sind manchmal nur Gesten, manchmal Worte, manchmal konkretes Tun oder etwas ganz bewusst lassen. Zum Beispiel nicht mitmachen, wenn im Büro schlecht über die Kunden oder sogar eine Kollegin gesprochen wird. Wenn wir den «Unterschied» nicht machen, nichts tun oder sagen, wenn wir doch spüren, dass es falsch ist, dann sind wir wie «schales Salz», von dem Jesus spricht. Mehr noch – wir sollen Licht sein! Unsere guten Taten sollen «leuchten» und wahrgenommen werden.

Auch wenn es sich hochtrabend anhört, Salz und Licht zu sein, genau dazu sind wir berufen. Einfluss zu nehmen gehört eindeutig zur Identität der Christen dazu! Für Jesus ist es sogar extrem wichtig, dass wir Verantwortung übernehmen für die Welt, für die Menschen und für uns selbst. Wie ernst, das lesen wir in der Drohung: Salz, das seine Kraft verliert, ist zu nichts nütze und wird weggeworfen. Ein Christ, eine Kirche, die keinen Einfluss nimmt für die Umgebung, macht sich überflüssig.

Und warum das alles? Natürlich verändern wir die Gegenwart durch das, was wir tun, hoffentlich zum Besseren. Das ist aber nach Jesus nicht das Ziel Nummer eins, sondern: Zur Ehre Gottes sollen wir Salz und Licht sein. Die Menschen dürfen durch uns auf Gott und den Glauben aufmerksam und neugierig gemacht werden. Nehmen wir diesen Zuspruch und Anspruch Jesu als Ansporn für das noch frische Jahr: Salz und Licht zu sein!

Simone Zierof