Alle Jahre wieder begegnet uns dieses Fest im Herbst: Erntedank.
Eine schöne Tradition, die doch immer mehr aus der Mode kommt. Wenn wir nicht gerade einen eigenen Garten haben, dann machen wir kaum mehr die Erfahrung vom Säen, Pflegen, vom Ernten und Verarbeiten der Ernte. Dann hören wir vielleicht nur durch die Medien, wie sich zu viel oder zu wenig Regen oder Sonne auf das auswirkt, was auf unserem Teller landet.
Lebensmittel sind dank der Grossverteiler immer und im Übermass vorhanden und den Wert, die Arbeit, das «Glück», dass überhaupt etwas zu essen da ist, erfahren wir nicht mehr. Wenn wir Erntedank feiern, dann war es über lange Jahre üblich, dass Menschen Erntekörbe mitgebracht haben oder etwas für den Erntealtar gespendet haben. Heute kaufen wir das Gemüse und das Obst ein, damit wir eine schöne Dekoration haben. Die innere Dankbarkeit ist zu einem äusseren Zeichen geworden. Schade!
Umso wichtiger, dass wir uns immer wieder in die Haltung der Dankbarkeit einüben und es nicht vergessen, dass «an Gottes Segen ist alles gelegen» der Grund unserer Existenz und unserer Schöpfung ist. Deswegen hören wir nicht auf, Erntedank zu feiern, sondern wollen uns auch in diesem Jahr daran erinnern, dass nichts selbstverständlich ist und Dankbarkeit zu den Grundhaltungen des Christseins gehört. Vielleicht machen Sie sich vor unseren Gottesdiensten am Erntedanksonntag ein paar Gedanken, für was Sie dankbar sein können: Ernte, Bewahrung, Freundschaft, Genesung, Gesundheit, Glück… Gott sei Dank! Möge das keine Floskel bleiben.