Auf diese Frage des Pilatus lautet die Antwort Jesu: «Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.» (Joh 18,33).
Mit dieser Episode aus dem Johannesevangelium kommt am Christkönigssonntag das liturgische Jahr ans Ende und ebnet den Weg für die Eröffnung des neuen liturgischen Jahres mit dem ersten Adventssonntag.
«In jenen Tagen wird Juda gerettet und Jerusalem kann in Sicherheit wohnen und diesen Namen wird man ihm geben: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.» (Jer 33, 16). In der Lesung vom ersten Adventssonntag öffnet diese Verheissung den Weg der Hoffnung für die Adventszeit und damit für das neue liturgische Jahr. Im Evangelium wird das Bild der Wiederkunft des Herrn vor Augen geführt: «Dann wird man den Menschensohn mit grosser Macht und Herrlichkeit in einer Wolke kommen sehen» (Lk 21,27). Damit wird der doppelte Charakter der Adventszeit deutlich: einerseits der Beginn der Vorbereitung auf Weihnachten, andererseits die Vorbereitung unseres Herzens und Geistes auf die Wiederkunft des Herrn.
Gilt dieses Versprechen eines Königs der Gerechtigkeit und des Friedens nur für die Menschen, die im Krieg leben? Oder hat diese Verheissung etwas zu tun mit meinem Leben? In unserer heutigen Gesellschaft leben die meisten Menschen so, als ob alle ihre Bedürfnisse und Wünsche bereits befriedigt wären und sie nicht auf etwas Höheres warten müssten. Trotz all dieser Sicherheit und Gegebenheiten – bin ich wirklich zufrieden? Bin ich glücklich? Erfahre ich den inneren Frieden und die wahre Freude? Mit anderen Worten: Sind alle meine Erwartungen hier erfüllt durch die Gegebenheiten dieser Welt, oder sind mein Herz und mein Leben offen für den König des Friedens und der Gerechtigkeit?
Das Königtum Jesu geht über den Horizont dieser Erde hinaus. «Bleibt immer wach und betet, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.» (Lk 21, 36) Dieser Vers aus dem Evangelium ist eine Mahnung und ein Aufruf im Hinblick auf den Advent und das neue Kirchenjahr.